ASV Hillerse – Jahreshauptversammlung 2017 Angeln & Naturschutz in vorbildlicher Einheit

Pünktlich um 19:00 Uhr begrüßte der 1. Vorsitzende Bernd Schlüsche die anwesenden Mitglieder zur Jahreshauptversammlung des ASV Hillerse und stellte die Beschlussfähigkeit fest. Viele neue Mitglieder fanden den Weg ins Gasthaus “Zur Oker”, was verdeutlicht, dass man mit der Vereinsarbeit und insbesondere der Öffentlichkeitsarbeit auf dem richtigen Weg sei. In den vergangenen 6 Jahren besuchten laut Schlüsche rund 400.000 Besucher die Informationsseiten des ASV im Internet, Tendenz steigend.
In seinem Jahresresumee stellte Schlüsche die vielen Aktivitäten rund um das Angeln, die Verbandsarbeit, die nachhaltige Jugendarbeit und natürlich Projektarbeiten im Sinne des Naturschutzes vor, die i.d.R. durch Fördergelder und ehrenamtliches Engagement der ASV-Aktiven ermöglicht wurden.

Bernd Schlüsche, 1. Vorsitzender des ASV Hillerse während seiner Begrüßungsansprache.

Ein wichtiger Punkt in 2017 ist die Einführung neuer Mitgliedausweise durch den Anglerverband Niedersachsen. In diesem Zuge ist jedes Mitglied aufgerufen, im Laufe des Jahres ein neues Passbild einzureichen, um den Ausweis zu erhalten.

Großer Schritt für alle niedersächsischen Angler durch den ASV

ASV-Naturschutzaktive im Gespräch mit Umweltminister Stefan Wenzel.

Der Naturschutzbeauftragte des ASV, Jens Fieser, erläuterte die drohende Gefahr von Angelverboten im Land Niedersachsen, aufgrund einer verfassten Arbeitshilfe für die Landkreise. Fehlverhalten in Naturschutzgebieten können zukünftig zu einem dauerhaften Ausschluss von der Nutzung der Gewässerbereiche für Jäger und Angler bedeuten. In einem persönlichen und sehr konstruktiven Gespräch mit dem Umweltminister Stefan Wenzel wiesen die ASV-Verantwortlichen auf diesen Umstand hin und kritisierten mehrere Punkte des vorliegenden Konzeptpapieres. Im weiteren Verlauf wurde die Arbeitshilfe in die genannten Punkten erfreulicher Weise geändert. Die Verantwortlichen haben durch diese Mitarbeit nicht nur einen wichtigen Schritt für den Erhalt der Angelfischerei im Allgemeinen getan, sondern auch wichtige Kontakte in das Umweltministerium geschaffen. Die ohne Einschränkungen vorbildliche Umsetzung bestehender Naturschutzverordnungen des ASV wurde im Rahmen der Netzwerkarbeit interessiert in verschiedensten Gremien wahrgenommen. Auch hier zeigte sich ein deutlicher Rückschluss auf die beispielhafte Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich.

ASV Urgestein “Freddy” Wesemann erhält sein Fischereiprüfungszeugnis aus den 80iger Jahren.

Als Rückmeldung auf die bisherig durchgeführten Struktur verbessernden Maßnahmen am Wasser konnten im Bereich der Hillerser Oker seltene Großfische, die ursprünglich in der Oker beheimatet waren, beobachtet werden. Auch Fieser merkte kritisch die auffällige Häufung von Müll unterschiedlichster Verursacher an einigen Gewässerabschnitten an. Im Jahr 2014 wurde mit dem Azolla-Farn eine Pflanze im Oker-Altarm entdeckt, die das Biotop zu vernichten drohte. Nach nun 3 Jahren intensiven Gewässermanagements erteilte Fieser Entwarnung – das weitere Auftauchen der Pflanze sei durch die getroffenen Maßnahmen eingedämmt, das Gewässer wieder in seinem ursprünglichen Zustand zurückgeführt.
In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzverband Aller Oker und der AOLG nahm der ASV an Informationsveranstaltungen teil und präsentierte Maßnahmen und Projekte einer sehr interessierten breiten Öffentlichkeit.


Fiesers Fazit zu allen durchgeführten Maßnahmen im Rahmen des Naturschutzes und vor dem Hintergrund, dass Angeln und Naturschutz in Hillerse unwiderbringlich miteinander verknüpft sind, lautet: Wir können mit Anglern eine höhere Artenvielfalt in unseren Gewässern nachweisen, der Fischotter und Biber sind wieder zurück.

Arne Müggenburg, stellvertretender Vorsitzender, berichtete über verschiedene Aktivitäten im Bereich der Jugendarbeit und stellte heraus, dass zukünftig die Vermittlung anglerischer Grundfertigkeiten einen Schwerpunkt in der Arbeit sein werden. ASV -Jugendliche nahmen an mehreren Veranstaltungen anderer Vereine teil und richteten auch selbst ein Hegefischen aus. Sogar Schulklassen aus dem Landkreis fanden sich am Wasser ein, um ihren Biologieunterricht, begleitet von ASV-Verantwortlichen, naturnah durchzuführen. Die Zusammenarbeit mit anderen im Landkreis ansässigen Angelvereinen gestaltete sich insgesamt sehr positiv, schon jetzt liegen Anmeldungen für das Jugendzeltlager des ASV vom 16. bis 18.06.2017 vor.

Was wurde in den letzten Jahren wo gefangen – alle Fangstatistiken seit 2010 hier.

Gewässerwart Maik Peschke stellte in seinem Bericht die Durchführung der verschiedensten Naturerhaltungsmaßnahmen transparent vor. Ein wichtiger Punkt dabei war, dass der Hauptanteil der nötigen Finanzmittel über beantragte Fördergelder oder Sponsoren beschafft werden konnte. In der Evaluation der Projektarbeiten bestätigte Peschke eine durchgängig gute Annahme der neu gestalteten Lebensräume für Bachschmerlen, Aale, Stichlinge und Bachflohkrebse. Im weiteren Verlauf, so prognostizierte der Gewässerwart, werden sich dann sicherlich weitere Mitglieder der unterschiedlichen Nahrungsketten einfinden.

Nach der Vorstellung der in 2016 durchgeführten Besatz- und Hegemaßnahmen appellierte Peschke an die Mitglieder, die Fangkarten korrekt auszuführen, da diese die Arbeitsgrundlage für den Besatz der Gewässer sind.

Insgesamt stellte er fest, dass der Rückgang des Weißfischbestandes im Kiessee Gebhardt vor allem darauf zurückzuführen ist, dass das Laichhabitat (Wasserpflanzen) fehlt. Mehrere nicht heimische und pflanzenfressende Großfische (Graskarpfen) fressen Wasserpflanzen nach Auftauchen und zerstören so die Lebensräume der gewässerökologisch wichtigen Weißfische.

Gastredner Dr. Günter Olfe (Vertreter der Jäger im Hegering Hillerse) betonte, dass die wertvolle Arbeit der Jäger und Angler auf politischer Ebene immer wieder durch das fehlende Naturbewusstsein der Menschen behindert wird, die in städtischen Bereichen leben und den Bezug zur Natur verloren haben. Er stellte fest, dass im Jahr 2016 rund 300 nicht heimische Nutria erlegt wurden.

Die Kassenwartin und der Vorstand wurden einstimmig entlastet, somit wird dem Verein eine lupenreine Kassenführung bescheinigt. Im Anschluss wurde das Amt des Schriftführers neu besetzt. ASV-Mitglied Olaf Guth übernimmt das Amt mit sofortiger Wirkung erst kommissarisch, dann offiziell. Wir wünschen Olaf viel Erfolg im Team des ASV.

ASV Presse