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Jahreshauptversammlung 2019: Neuwahlen im Vorstand und Naturengagement

Pünktlich um 19:00 Uhr eröffnete der 1.Vorsitzende des ASV Hillerse e.V., Bernd Schlüsche, in seinem letzten Jahr als amtierender Chef der Hillerser Angler die Jahreshauptversammlung des Angelvereins.

Nachdem mit 42 anwesenden Mitgliedern die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Formalien besprochen wurden, widmete sich der langjährige 1. Vorsitzende Schlüsche seinem ausführlichen Bericht zum Jahr 2018.

 Bericht des 1. Vorsitzenden

Neben der Neuanschaffung eines professionellen Aufsitzrasenmähers, welcher sich in der praktischen Anwendung schon mehrfach bezahlt gemacht hat, widmete er sich u.a. dem am 09. März stattfindenden 8. Hillerser Umwelttag, dem erfolgreich durchgeführten Fischereilehrgang mit mehr als 40 Teilnehmenden (Start des Lehrgangs 2019 im September), den Arbeiten am Oker Hanggraben und letztlich einem für alle Angler interessanten Thema: Zum 01. Januar 2019 konnte der ASV Hillerse e.V. die Okerstrecke des aufgelösten Clubs Dalldorfer Fischer pachten.

Des Weiteren berichtete Schlüsche von einer Begehung der Naturschutzprojekte vor Ort mit Vertretern der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg über die ordnungsgemäße Verwendung von Sponsorengeldern. Weitere Sponsoren förderten technische Ausstattung des Vereins, so wurde mit Unterstützung der Volksbank Südheide eG und der Stadtwerke Gifhorn ein Projektor angeschafft, der bei Präsentationen und Ausbildungsveranstaltungen zum Einsatz kommt. 1000 Eur Preisgeld aus dem Gewinn des Umweltpreises der Angelfachzeitschrift Blinker wurden in Fischbesatz investiert.

Helmut Eggestein ehrt den aus dem Amt scheidenden Bernd Schlüsche .

Im Anschluss erfolgten verschiedenste Ansprachen und Verabschiedungen des aus dem Amt scheidenden Schlüsche. Den Beginn machte der 1. Vorsitzenden des Bezirks 7 des Anglerverbands Niedersachsen, Helmut Eggestein, der Schlüsche als ehrlichen und gradlinigen Kollegen mit Rückgrat beschrieb. “Ich mag Menschen, die eine eigene Meinung haben und diese auch öffentlich vertreten”, so Eggestein. Ihm folgte der Leiter des Hillerser Hegerings, Dr. Günter Olfe, der Schlüsche eine seit Jahren gut funktionierende Zusammenarbeit mit der Jägerschaft bescheinigte. Bewegende Worte fand auch der stellvertretende Vorsitzende Jens Fieser, der den Verein gemeinsam mit Schlüsche seit 12 Jahren erfolgreich führte: “Ohne Bernd Schlüsche, der in seiner unnachahmlichen Art die vielen langwierigen Verwaltungswege verkürzen konnte, wären viele Projekte und Aktionen des ASV nicht möglich gewesen”, so Fieser. Aus dem Vorstand wurde der einstimmig befürwortete Antrag gestellt, Bernd Schlüsche als Ehrenmitglied in den Verein zu integrieren.

Bericht des 2. Vorsitzenden und Naturschutzbeauftragten Jens Fieser

Fieser wies ganz besonders darauf hin, dass mit Olaf Lies nunmehr zum zweiten Mal ein Niedersächsischer Umweltminister persönlich vor Ort gewesen ist, um sich über die Arbeit des ASV Hillerse zu informieren.

Mikroplastik: Wie kommt das Plastik ins Meer? (Grafik: Wissensplattform eskp.de, Lizenz: CC BY 4.0)

In einem kurzen Vortrag wies er auf die Problematik von Mikroplastik in Gewässern hin, die nach britischen Studien längst die Süßwasserflüsse und die dortigen Sedimente erreicht haben. Mikroplastik ist zellgängig und kann über die Nahrung (Fisch) auch vom Menschen aufgenommen werden. Für Angler ergeben sich folgende praktischen Hinweise:

– Die Gewässeraufsichten werden verstärkt auf rauchende Angler am Wasser (Verrottungszeit einer Zigarette: 5 Jahre) . Insbesondere Plastikmüll sollte entsprechend von jedem naturbewussten Angler am Wasser eingesammelt werden und der Müllverwertung zugeführt werden.

Des Weiteren berichtete Fieser von der Rückkehr des Bibers. Bei Gewässerbegehungen fanden sich vielfältige Nachweise in Form von Biberburgen und Bauten und gefällten Bäumen. “Der Biber”, so Fieser, “ist der beste Renaturierer und Strukturgeber am Gewässer“. In den Randbereichern seinern Bauten finden Unmengen an Jungfisch Schutz vor Fressfeinden.”

 Bericht des 1. Gewässerwartes Maik Peschke

In seinem Bericht wies Peschke darauf hin, dass es im Jahr 2019 erneut ein Monitoring an der Fangstation in Meinersen geben wird. An 90 aufeinanderfolgenden Tagen werden die in der Oker wandernden Fischarten durch Vereinsmitglieder bestimmt und schriftlich fixiert.

Hier ergibt sich eine gute und sehr interessante Möglichkeit, Jugendliche und interessierte Vereinsmitglieder einzubinden.

In der Oker lässt sich eine gut angewachsenen Barbenpopulation mit Fischen bis 80cm nachweisen. In Zusammenarbeit mit dem Otterzentrum Hankensbüttel wird versucht, den Hillerser Okerabschnitt in die Projektarbeit zur Strukturverbesserung für die heimische Barbe zu integrieren. Auch im jüngst renaturierten Oker-Hanggraben ließen sich viele junge Bachforellen nachweisen, die sich in diesen nahrungsreichen Bereich der Oker zurückziehen. Der Verein hat hier einen einmaligen Aufzuchtbereich für einheimmische Jungfische geschaffen. Die Antragstellung für weitere Maßnahme am südlichen Bereich des Grabens wurden vorerst abgelehnt und müssen neu beantragt werden.
Ebenso hat die Natur die im letzten Jahr fertig gestellte Trockenmauer auf der Streuobstwiese zurück erobert. Die angedachte “Impfung” der Maueranteile mit Reptilien konnte ausbleiben, da diese von selbst den Weg in das Hillerser Refugium gefunden haben.

In Zusammenarbeit mit Dr. Thomas Kleforth (Verbandsbiologie des AVN) integriert man die Projektgedanken des Baggerseeprojektes des Landesverbands in eine mögliche Umgestaltung des Teich Gebhardt. “An Kiesseen wie Horst und Gebhardt”, so Klefoth im Gespräch vor Ort, “kann man eine klassische Entwicklung nachvollziehen: Direkt nach dem Kiesabbau sind die Seen trübe und werden schnell besiedelt. Im Anschluss findet jedoch eine zunehmende Aufklarung des Wassers statt, die einigen Fischarten eine Besiedlung unmöglich macht (Zander)”. Entsprechende Besatzmaßnahmen u.a. Maßnahmen sind wirkungslos. Angedacht ist daher eine größer angelegte Flachwasserzone am Kiessee, um die Entwicklung von Fischen und anderen Wasserlebenwesen zu fördern.

 Bericht des Jugendwartes Torsten Goetzke

Gemeinsam mit den Vereinsjugendlichen nahmen Goetzke und seine Mitstreiter Chris Prause und Arne Müggenburg an verschiedenen Jugendhegefischveranstaltungen teil. Überaus erfolgreich belegten die Hillerser Angler sehr gute Platzierungen bei den Vergleichen. In vielerlei Veranstaltungen wurden das Angeln und das naturbewusstes Verhalten am Wasser vermittelt. Für 2019 kündigte Goetzke eine Vielzahl an weiteren Veranstaltungen für jugendliche Angler an.

Die Tatsache, dass in Hillerse der Anteil angelnder Mädchen sehr hoch ist (einzige Gruppe mit angelnden Mädchen im Kreis), schien für viele männliche Teilnehmer der Veranstaltungen häufig ungewöhnlich. Entsprechend überrascht zeigte man sich, als die Mädchen die Jungen mehrfach auf die hinteren Plätze verwiesen und zeigten, dass Angeln keine reine Männerdomäne ist.

Das 2018 erfolgreich durchgeführte Jugendzeltlager wird auch 2019 erneut durchgeführt.

 Ehrungen

Für 25jährige Mitgliedschaft wurden Michael Stiller, Steffen Schmieder, Florian Rabe und Günter Fehr geehrt.
Nachdem die ebenfalls aus beruflichen Gründen aus dem Amt scheidende Stella Akal von den Kassenprüfern entlastet wurde, folgten die Vorstandsneuwahlen mit folgendem Ergebnis:

Wahl des 1. Vorsitzenden
Der vorgeschlagene Olaf Guth wird einstimmig ins Amt gewählt und nimmt die Wahl an.

Wahl des Kassenwartes
Der vorgeschlagene Klaus Hillebrecht wird einstimmig gewählt und nimmt die Wahl an.

Wahl des Schriftführers
Der vorgeschlagene Finn Guth wird einstimmig gewählt und nimmt die Wahl an.

Organisatorisches

Neue Mitgliedsausweise

Hinweis für Vereinsmitglieder: Im Vereinsheim liegen die schon im letzten Jahr angekündigten neuen Ausweise für die Mitglieder zur Abholung bereit. Alle Mitglieder werden gebeten, sich den neuen Ausweis abzuholen (Lichtbild mitbringen).

Arbeitseinsatz

Die Erstattung der Gelder erfolgt nicht mehr bar vor Ort, sondern als Rückerstattung auf die jeweiligen Konten der teilnehmenden Mitglieder. Anmeldungen für die Arbeitseinsätze erfolgen über Gewässerwart Jan Marewski.

 

 

ASV Presse