Hillerser Angler präsentieren: Gewässerrenaturierung im Raum Hillerse trägt Früchte

In einem umfassenden Vortrag berichtete der Umwelt- und Naturschutzbeauftragte des ASV Hillerse, Jens Fieser, von den Erfolgen des ASV Hillerse bei der Renaturierung eines um die Jahrhundertwende angelegten Entwässerungsgrabens bei Hillerse.

Mit viel “Manpower” und schwerem Gerät wurde der eintönig dahinfließende und für Wasserlebenwesen teilweise nicht passierbare Grabenbereich auf einer Länge von mehreren hundert Metern naturgerecht umgebaut. Einen besonderen Schwerpunkt legten die Verantwortlichen dabei auf das Anlegen eines Kiesbettes, in dem vor allem Kleinkrebse und Wasserinsekten optimale Lebensbedingungen vorfinden. Dass dieser planerische Gedanke entscheidend war, hatten sich die Hillerser Angler nicht erträumen lassen. Bei einer im November durchgeführten Elektrobefischung des umgebauten Grabenbereichs konnten sage und schreibe 58 Fische aus 7 verschiedenen Arten nachgewiesen werden. “Die Besiedlung des von uns umgestalteten Lebensraums in dieser kurzen Zeit durch teilweise sogar laichbereite Fische war eine unglaubliches Ergebnis unserer Arbeit”.

Neben Bachforellen, konnten Döbel, Hechte, Aale, Gründlinge und seltene Bachschmerlen nachgewiesen werden, die dort normalerweise nicht vorkommen. “Zuerst entwickelten sich in dem Bereich die Bachflohkrebse, die vor allem für Jungfische ein ideale Futterquelle darstellen. Stellen sich dort Jungfische ein, sind die Räuber nicht weit”, erläuterte Fieser die Fakten. Das positive Ergebnis wird auch durch die wissenschaftlich erhobenen Befunde aus der Elektrofischerei des nicht renaturierten Bereiches bestätigt: Je weiter man sich vom bearbeiteten Bereich entfernte, desto weniger Organismen konnten nachgewisen werden. Der Hillerser Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Detlef Tanke zeigte sich in seiner Unterstützungsarbeit der Hillerser Angler erneut positiv bestätigt und freute sich besonders darüber, dass das Naturschutzgebiet Okeraue so eine deutliche und beeindruckende ökologische Aufwertung erhält.

Fieser lobte in seinen Ausführungen die sehr gute Zusammenarbeit aller am Projekt beteiligten Personen, Institutionen und Verbände und hob heraus, dass ein solches Projekt nur umzusetzen ist, wenn viele Köpfe zusammen arbeiten und das Konzept in sich durchdacht und schlüssig ist. In diesem Zusammenhang dankte er explizit den Verantwortlichen des Abwasserverband Braunschweig, den Ansprechpartnern des NLWKN und der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg. Ohne diese Partner wären die Gerätschaften und die finanziellen Mittel der rund 15.000 Euro kostenden Maßnahme nicht aufzubringen gewesen.

 

ASV Presse