Der ASV Hillerse e.V. hatte die Möglichkeit ein Gespräch mit dem Umweltminister des Landes Niedersachsen, Stefan Wenzel, in Bezug auf das Papier „ARBEITSHILFE Natura 2000“ des NLWKN zu führen. Ermöglicht wurde dieses Gespräch durch den Bürgermeister der Gemeinde Hillerse und Landtagsabgeordneten Detlef Tanke.
Erörtert wurde die Brisanz des Papieres, die es den Kommunen letztendlich ermöglicht, Fischereiverbote in Natura 2000-Schutzgebieten auszusprechen. Herr Wenzel führte aus, dass hier ein „Missverständnis“ vorliege und dass man mit dem Arbeitspapier nicht das Ziel verfolge, grundsätzlich ein Fischereiverbot in Schutzgebieten auszuweisen. Ein mögliches Verbot der Angelfischerei solle immer eine Einzelfallentscheidung der zuständigen Naturschutzbehörde des jeweiligen Landkreises sein, die durch den Kreistag bestätigt werden muss. Das Arbeitspapier nenne in diesem Zuge explizit die Freistellung der Fischerei. Die Gesprächsteilnehmer des ASV Hillerse, Arne Müggenburg, Maik Peschke und Jens Fieser erwiderten diese Aussage und verwiesen auf die zusätzlichen Empfehlungen in dem Arbeitspapier zu Ziffer 3260, dazu heißt es wie folgt: „ – Fließgewässer mit flutender Wasservegetation – keine fischereiliche Nutzung“. Diese Formulierung ist aus Sicht der Gesprächspartner des ASV Hillerse e.V. eindeutig. Da nahezu alle Gewässer im hiesigen Wesersystem über eine flutende Wasservegetation verfügen, könne nach Lesart des ASV ein potentielles Angelverbot in die Naturschutzverordnungen durch die Kommunalbehörden jederzeit aufgenommen werden.
Dabei sind es gerade die Fischereivereine vor Ort, die sich massiv für die Naturschutzbelange in den hiesigen Gewässersystemen einsetzen. So hat der ASV Hillerse beispielhaft gewässerstrukturierende Maßnahmen in der Oker durchgeführt und kürzlich ein querverbautes Grabengewässer renaturiert.
Detlef Tanke bestätigte die umfangreichen Maßnahmen des ASV rund um den Naturschutz als vorbildlich und zielführend. Umweltminister Wenzel lobte ausdrücklich das Engagement der Angler im Land Niedersachsen.
Link: Naturschutz in und rund um Hillerse durch den ASV Hillerse und seine Mitglieder
Die Mitglieder des ASV Hillerse richteten abschließend den Appell an den Minister, das Arbeitspapier zu überarbeiten und die Ziffer 3260 konsequent zu streichen. Die fischereiliche Nutzung muss uneingeschränkt freigestellt bleiben.
Insgesamt war es ein konstruktives Gespräch auf Augenhöhe, resümierten die Gesprächsakteure des ASV. Für uns als Angelfischer und die, die es bleiben wollen, bedeutet dass, dass wir uns weiter für den Naturschutz einsetzen müssen. Dieses muss öffentlichkeitswirksam passieren. Ebenso muss die lokalpolitische Ebene eng einbezogen werden, da ansonsten nicht ausgeschlossen werden kann, dass wir fälschlicherweise in Zukunft aus der Natur ausgegrenzt werden.
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