Jahreshauptversammlung 2020: Rückblick auf 2019 und zukünftiges Engagement

Pünktlich um 19:00 Uhr eröffnete der 1.Vorsitzende des  ASV Hillerse  e.V., Olaf Guth, in seinem ersten Jahr als amtierender Chef  der Hillerser Angler die Jahreshauptversammlung des Angelvereins.

Nachdem die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Formalien besprochen wurden, widmete sich der 1. Vorsitzende Guth seinem ausführlichen Bericht zum Jahr 2019.

Bericht des 1. Vorsitzenden

Basierend auf der guten Öffentlichkeitsarbeit des ASV Hillerse  e.V. konnte der Verein im vergangenen Jahr Spenden in Höhe von 1700 Eur in Empfang nehmen. Dafür gab es ein dickes Dankeschön in Richtung der privaten Spender, den Stadtwerken Gifhorn  und der Volkswagenvertriebsbetreuungsgesellschaft mbH. Weiterführend kann der ASV einen steigenden Mitgliedertrend verzeichnen: 2017 (295 Mitglieder), 2018 (295), 2019 (320).

Des Weiteren berichtete Guth vom Highlight 2019, dem Tag der Streuobstwiese, der genau wie der erfolgreich durchgeführte Fischereilehrgang, auch in diesem Jahr durchgeführt werden wird. Besonders hob er die Tatsache hervor, dass der ASV im Rahmen der Fischereiausbildung eine Schlüsselrolle einnimmt. Fakt ist, dass jeder Interessierte auch über einen Online-Lehrgang seine Qualifikation zum ordentlichen Angler nach erfolgreicher Prüfung erwerben kann. Allerdings, und das ist der springende Punkt, erreicht man so keine Jugendlichen. Diese wiederum sind aber die Zukunft der Angelvereine. Trotz allgemeiner und teilweise starker Rückläufe an Teilnehmern bei anderen Lehrgängen in anderen Landkreisen und Vereinen, bleibt die Zahl der Teilnehmer in  Hillerse  konstant und stellt auch eine Sicherung weiterer gut ausgebildeter Angler in Hillerse dar.

Bericht des 2. Vorsitzenden und Naturschutzbeauftragten Jens Fieser

Mikroplastik: Wie auch im vergangenen Jahr, steht das Thema Mikroplastik zunehmend hoch im Kurs. In einem kurzen Vortrag stellte Fieser die 2019 durch die TU Braunschweig erhobenen Daten zum Mikroplastikgehalt in der Oker dar. Im Durchschnitt konnten pro Kilogramm Okersand etwa 3.000 Mikroplastikteile nachgewiesen werden. Vor diesem Hintergrund ist die aktive Entfernung von Plastik und Wohlstandsmüll weiterhin ein wichtiges Thema für alle verantwortlichen. Am kommenden Samstag besteht für alle Interessierten und Bürger die Möglichkeit, daran aktiv mitzuwirken: Ab 09:00 Uhr treffen sich Jäger, Angler und Bürger am Vereinsheim der Hillerser Angler, um Müll aus der Natur zu entfernen.

Kunststoffring, eingewachsen in eine junge Bachforelle. Ergebnis bei einer E-Befischung.

Weiterführend bestärkte der Naturschutzbeauftragte erneut das Statement gegen einen Kunstrasenplatz in Hillerse. Weiterführend erfolgte eine klare Distanzierung gegenüber den vor allem in sozialen Netzwerken erfolgten Beschuldigungen der Hillerser Angler bezüglich der von Unbekannten durchgeführten Plakatierungen gegen einen Kunstrasenplatz in Hillerse.

Dass sich das Engagement für die Natur lohnt und auch die Öffentlichkeitsarbeit Früchte trägt, zeigte sich in der Tatsache dass an den Hillerser Gewässern kaum noch Zigarettenstummel befinden. Alle Hillerser Angler sind weiterhin angehalten, beim Ausflug in die Natur den einen oder anderen Teil Müll, der entdeckt wird, vernünftig zu entsorgen.

Der mehrfache Nachweis des Bibers, der in Hillerser Gewässern unterwegs ist, stellt für Angler kein Problem dar. “Im Gegenteil, der Biber schafft schafft Struktur im Gewässer, dies ist förderlich für die Entwicklung aller im Wasser befindlichen Lebewesen“, so Fieser. Weitere Maßnahmen, die der ASV für seine Gewässer plant, konnten auch skizziert werden. In Kooperation mit der Aktion Fischotterschutz ersetzen sollen an einem besonders passenden Bereich der Hillerser Oker strukturverbessernde Maßnahmen durchgeführt werden. Dafür nimmt der ASV am Barbenprojekt der Aktion Fischotterschutz teil. Insbesondere geht es dabei um die Anlage von Kiesbetten, Einbau von Strömungslenkern sowie die Anlage eines Auwaldes. Ein großes Lob hatte Fieser für die vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen übrig, die bei allen Maßnahmen immer bereitwillig ihre Zeit opfern, um der Natur wieder etwas zurück zu geben. “In Gesprächen auf fachlicher Ebene ist man immer wieder erstaunt darüber, was in Hillerse mit regionaler “Man-Power” möglich ist”, so Fieser.

Auch auf die aktuellen Pressemeldungen zum Aalsterben am Meinerser Wasserkraftwerk wurde Bezug genommen. Weitere Ausführungen dazu erfolgen im Bericht des Gewässerwartes Maik Peschke.

Bericht des 1. Gewässerwartes Maik Peschke

Peschke startete seinen Vortrag mit einer Entwarnung: Aktuell wurden verschiedene Weißfischarten in der Oker gefangen und wissenschaftlich vor dem Hintergrund einer Schadstoffbelastung untersucht. Die Ergebnisse bestätigten die Unbedenklichkeit des Verzehrs. Mit rund 11.000 Eur waren die für den Besatz eingesetzten Finanzmittel höher als in den letzten Jahren. Dies hatte verschiedenste Gründe. Unter anderem wurden auch in ihrer Existenz bedrohte Fischarten besetzt, wie der streng geschützte Bitterling. Die Nachzucht kann der ASV  Hillerse  in seinen Vereinsteichen durchführen, da die Lebensbedingungen für Bitterlinge dort sehr gut sind. Zur Erinnerung: Der Bitterling benötigt zur Fortpflanzung eine Muschel, in die er seine Eier ablegen kann. Der Muschelbestand wiederum wird  stark durch eingewanderte Nutria dezimiert.  Erfreulicher Weise sind die Nutriabestände in der Oker rückläufig, sodass sich der Muschelbestand hoffentlich erholen kann.  Bedenklich äußerte sich Peschke zu aktuellen Pressemeldungen zum Aalsterben an der Wasserkraftanlage in Meinersen. Der mit EU-Mittel geförderte und jährlich durchgeführte Besatz mit Aalen, die dann zur Fortpflanzung ins meer abwandern können, wird durch die häufig als “grün” bezeichnete Wasserkraft, ad absurdum geführt. Für Interessierte verwies er auf die Webseiten der Aller-Oker-Lachsgemeinschaft, die in akribischer Arbeit die Probleme an der Wanderfisch-Todesfalle dokumentieren und veröffentlichen.

Erfreulich war erneut der Nachweis der seltenen und hohe Ansprüche an die Wasserqualität stellenden Nase in den Hillerser Gefilden. Der Fisch des Jahres 2020 findet sich auch in  Hillerse  –   weitere Motivation für Projekte und Naturschutzmaßnahmen durch die Angler.

Arne Müggenburg: Bericht in Vertretung des Jugendwartes Torsten Götzke

Das erfolgreich durchgeführte Jugendzeltlager des ASV wird auch in 2020 durchgeführt. Termine finden sich hier. In diversen Workshops vermittelten Torsten Götzke und Chris Prause kompetent Fachwissen an die Jungangler. Zitat: “Angeln ist mehr als am Forellenteich zu fischen“.

Nach der Entlastung des Kassenwartes  und der Wahl des Kassenrevisors 2020 Mattias Steinmetz schloss Guth die Versammlung.

 

 

ASV Presse